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Emotionales Lauftempo

November-Niesel. Nebel. Kurz: Ekelwetter. Auf der Fahrt nach Asbach spiele ich mit dem Gedanken, gleich wieder umzukehren, wenn sonst niemand kommt. Aber unser treues Walker-Paar wartet schon, und meine bewährte Laufgefährtin kommt auch. Also auf geht's in das trübe Wetter!

Es ist schwierig, mit meiner Laufpartnerin im Tempo zu bleiben, denn s

tändig beschleunigt sie das Tempo und ich muss rufen: "Langsam! Langsam! Im Tempo bleiben!" Sie entschuldigt sich mit dem Argument "emotionales Tempo" - bei entsprechenden Emotionen nimmt sie automatisch Tempo auf. Kennt ihr das auch? Ich sinniere und merke während des Laufens, dass es sogar unterschiedliche emotionale Tempi gibt!

Ich komme wie so oft auf das Thema Pandemie zu sprechen und rede mich in Rage, wenn ich an meine Schüler*innen denke, die den ganzen Tag mit Maske in der Schule sitzen, während in Köln 50000 angeheiterte Narren selig ohne Abstand Karneval feiern und ereifere mich immer mehr... Schon ist meine Laufpartnerin vier Meter voraus. Coronales Lauftempo.

Dann erzählt meine Laufpartnerin von ihrer Gartengestaltung, von den Türen, die nun endlich für das Haus geliefert wurden, und dass sie erneut die Pläne für ihren Gartenzaun geändert hat und sehnsüchtig auf den Handwerker wartet, um ihm die Pläne vorzustellen... "Halt!", rufe ich. "Nicht so schnell!" Kreatives Lauftempo. Und es folgen noch eine ganze Menge. Berufliches Lauftempo. Familiäres Lauftempo.

Und dann laufen wir noch eine Schleife über den alten Sportplatz, und als es bergab geht, rennt sie schon wieder auf und davon. "Nicht so schnell!", rufe ich. "Ich will heim in den Stall!" Auch ein emotionales Lauftempo...

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