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Einzeltraining

Aktualisiert: 7. Apr. 2020

Ich ziehe die untere Schublade meines Kleiderschrankes auf. Da liegen sie schön geordnet, meine Laufklamotten, das Winterzeug noch ganz oben, Laufjacken, meine Lauftreff-Shirts... Draußen bricht der Frühling aus, gestern hätte man schon in kurzen Hosen rennen können! Hätte... Wenn da nicht die Corona-Pandemie wäre...

Gestern kurzer Gedankenaustausch in unserer What'sApp-Gruppe. Ist heute Training? Ich rate dringend davon ab. Ganz offiziell ist jeder Sportbetrieb der Vereine verboten. Oh! Ein Schlupfloch? Wir sind ja weder ein Verein noch eingetragen. Für uns können die Verbote doch nicht gelten! Was sollte uns schon davon abhalten, wie immer jede Woche unsere Runden zu drehen?

Die Vernunft. Wer ein bisschen gesunden Menschenverstand hat, begreift, warum die Verantwortlichen so dringend dazu raten, die sozialen Kontakte auf das Nötigste zu beschränken. Zumal erstmals seit ich denken kann die Politiker sich tatsächlich eng an die Empfehlungen der Experten halten. Gerade beim Sport kommt man sich sehr nahe, auch beim Laufen, denn mit dem Schweiß, der in kleinsten Tröpfchen in alle Richtungen davonfliegt, können auch Viren sich problemlos ausbreiten. Panikmache?!? Ich habe keine Panik und auch keine Angst, aber Sorglosigkeit und Freudenüberschwang sind erst recht keine Mittel gegen die Ausbreitung des Virus. Ich appelliere an die Vernunft, an all die Kranken und Schwachen zu denken, die es zu schützen gilt. Auch durch unseren Verzicht. Auch durch unsere Selbstbeschränkung.

Im Serviceteil unserer Zeitung sind heute wieder Verhaltensregeln zu lesen. Da steht auch: "Allerdings gilt auch und gerade hier (gemeint ist: ins Freie gehen): Abstand ist wichtig. Wer laufen will, macht das also am besten allein - und nicht mit seiner Laufgruppe." (Rhein-Neckar-Zeitung vom 18.03.2020, S. 15).

Also bin ich doch kein Schwarzmaler. Und renne erst einmal allein.


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