Peter Krötz ist einer der ersten Menschen, an die ich mich erinnern kann, als ich vor bald zwanzig Jahren zum Lauftreff stieß. Damals gehörte er noch zu den fleißigsten Trainingsteilnehmern. Schnell folgte ich seinen Ratschlägen als erfahrener Läufer. Meinen ersten Halbmarathon in Freiburg hätte ich "fast in den Sand gesetzt", weil ich für mich gelaufen bin und keine Erfahrung hatte, wie man sich diese Strecke einteilt. Bei meinem zweiten Lauf gut ein Vierteljahr später war ich klüger: beim Halbmarathon in Eberbach lief ich einfach an seiner Seite und ließ ihn das Rennen einteilen. Als wir die Markierung von km 15 erreicht hatten, sagte er zu mir: "Du hast noch genug Kraft. Renn jetzt los ins Ziel!" Gesagt, getan - und ich verbesserte meine Zeit um zwanzig Minuten.
Unser gemeinsamer Höhepunkt war die Reise nach New York mit der Erfüllung des Traums eines jeden Läuferlebens: mit fast 50000 Menschen den Marathon finishen! Wir zwei hatten ein Doppelzimmer in unserem Hotel gebucht und staunten nicht schlecht, was die Amerikaner unter einem Doppelbett verstehen. Also "kuschelten" wir uns abends in das schmale Bett, Peter las noch seine Zeitung, ich in einem Buch, dann fragte einer "Löschen wir das Licht?" und wir träumten einem neuen Tag entgegen. Zu Fuß, mit Bus und auf dem Schiff erkundeten wir die Stadt und stellten schnell fest, dass wir die gleichen Sightseeing-Ziele hatten. Eine unserer größten Sorgen konnten wir auch lösen: in einem kleinen Gemischtwarenladen einen Besenstiel für unsere Lauftreff-Fahne zu finden...
Unvergessen der Marathon, den wir über eine lange Strecke gemeinsam rannten, bis sich das Asbacher Feld langsam auseinander zog...
Unsere Reise zum Jubiläums-Marathon nach Athen konnte Peter leider nicht mehr mit uns teilen, da ihn seine schwere Erkrankung



immer stärker beeinträchtigte. Trotzdem kam er immer wieder einmal zum Lauftreff, sei es, um nur "Hallo" zu sagen, sei es, um mit der Walking-Gruppe mitzutrainieren. Und immer war er derselbe: gut gelaunt, fröhlich, gesprächsbereit.
Ich werde die Gespräche mit ihm vermissen.